Allgemeines - Ales stenar - Anundshög - Amundtorp - Askeberga - Boge - Ekornavallen - Fröjel - Hasslöv - Hornåsen - Stora Malm - Quellen

Allgemeines:

Elch...Unter "Schiffssetzungen" versteht man eine Anzahl aufgerichteter Kalkstein- oder Findlingsblöcke (Menhire), welche in der Form eines Schiffes angeordnet sind. Zu einigen gehört ein sg. Runenstein, welcher mastähnlich auf der mittleren Längsachse steht. Der Grundriß ist stehts spitzoval, d. h. Bug und Heck sind gleichartig. Während am Mittelschiff die Höhe der Steine am geringsten ist, steigt sie dann gleichmäßig zu den Steven (vorne und achtern) wieder an.

Die Schiffssetzungen in Schweden stammen aus zwei verschiedenen Perioden: Einige von ihnen aus der späten Eisenzeit und dann diejenigen aus der späten Bronzezeit, welche es ausschließlich auf der Insel Gotland gibt. Gotland ist heute ein Teil Schwedens, war jedoch lange Zeit in der Vorgeschichte unabhängig. Allein auf Gotland sind rund 350 solcher Schiffssetzungen erhalten (z. B. Gnisvärd, Gålrum, Rannarve bei Klintehamn, Djupvik, Gannarve, Tjelvars Grab), mehr als in irgendeiner anderen Gegend des Nordens.

Die längste Schiffssetzung auf Gotland liegt bei Gnisvärd / Tofta und mißt über 45 m, eine Schiffssetzung bei Stenstu / Levide ist 31,5 m und die Setzung bei Gannarve / Fröjel 29 m lang.

Die Schiffe liegen entweder einzeln oder in Gruppen. So finden sich bsw. auf dem Gräberfeld bei Liffride / Lärbro Gruppen von fünf und bei Gålrum / Alskog sogar sieben Schiffssetzungen. Die stets küsten- und ufernahe Lage verweist auf die Bedeutung der Wasserwege.

Mårten Stenberger schreibt dazu:
"Es ist denkbar, daß die Sitte, Grabmäler in Schiffsform zu errichten, wie so vieles andere in der bronzezeitlichen Welt symbolische Bedeutung gahabt hat. Als Hintergrund kann eine Vorstellung von einem Fahrzeug bestanden haben, das den Toten zu einem Land auf der anderen Seite der Lebensgrenze führen sollte. Aber sie können auch der Ausdruck für etwas anderes, mehr Wirklichkeitsbetontes sein. Die Schiffe mögen Erinnerungsmale für tüchtige Seeleute und damit zugleich Ausdruck der Bedeutung von Fahrt und Handel für die Bevölkerung der Insel sein."

 

Ales stenar:

Ales stenar bei Kåseberga zählt zu den kulturellen Zeugnissen der schwedischen Frühgeschichte. Von den Wikingern errichtet, ist es mit seinen 67 m Länge und 19 m Breite die größte Schiffssetzung Skandinaviens und besteht aus 58 zum Teil über 2 m hohen Granitblöcken, welche in der Form eines Schiffes aufgestellt wurden.

Dabei markiert der vordere Block genau den Punkt des Sonnenuntergangs an Midsommar, der hintere Block den Sonnenaufgangspunkt zur Wintersonnenwende. Auf beiden Seiten des "Hauptschiffes" wurden jeweis Reste von kleineren "Begleitschiffen" gefunden.

Diese Steinsetzung wurde wahrscheinlich entweder um 500 v. Chr. (Bronzezeit) oder zwischen 500 und 1000 n. Chr. errichtet. Bei den meisten solcher Schiffssetzungen handelt es sich um Grabstätten. Dies ist jedoch bei Ales stenar nicht eindeutig geklärt, da hier keine Grabfunde gemacht wurden. Dieser Umstand könnte auf ein Kenotaph (grch.: "leeres Grab"; Grabstätte zum Gedenken an eine/n Tote/n, welche ihre/seine Gebeine nicht enthält - diese sind entweder verschollen oder an anderer Stelle begraben) schließen lassen, weitere Möglichkeiten wären beispielsweise Gedenkstätte für einen Häuptling oder Kultstätte.

Photos1 & 2 by ©Skånes Turistråd; Photo 3 by ©Sveriges Rese- och Turistråd

 

Anundshög:

Am Anundshög nahe Västerås gibt es insgesamt fünf Schiffssetzungen, von denen die größte 54 m lang ist. Vor diesen findet sich, quasi als Wegmarkierung, eine lange Steinreihe. Ganz in der Nähe dieser Setzungen steht ein Runenstein, welcher in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts errichtet wurde und die Inschrift trägt: "Folkvid errichtete all diese Steine zu Ehren seines Sohnes Heden, Anunds Bruder. Vred meißelte die Runen."

Der Anundhög selbst ist ca. 14 m hoch und hat einen Durchmesser von 60 m. Damit ist er der größte Grabhügel Schwedens. Die Hügel in der Umbebung wurden wahrscheinlich über Feuergräbern errichtet, in denen man die Toten zusammen mit den Grabbeigaben beisetzte.

Ganz in der Nähe des Anundshög befindet sich noch ein weiteres, kleineres Gräberfeld mit einem Hügel, neun runden Steinsetzungen und einer Schiffssetzung, welche etwa zwischen 500 und 1000 n. Chr. angelegt wurde. Es wird vermutet, daß sowohl Frauen als auch Männer unter diesen Steinsetzungen und Hügeln zur letzten Ruhe gebettet wurden.

 

Photo1 by ©Bernhard - Ich kann nichtumhin, hier (abgesehen von ein paar wenigen Layout-Veränderungen) die Originalseite zu veröffentlichen, die mein Email-Freund und "Förderer" speziell für mich ins Netz stellte. Bitte, besuche auch seine Seite,denn er hat es verdient...; Photo 2 by ©Me

 

Amundtorp:

Gräberfeld und Kalkhütte bei Amundtorp finden sich am westlichen Rand des Billingen, oberhalb der Ebene, die sich in der Region des Hornborgasees ausbreitet. Die Kalkhütte stammt aus der jüngeren Eisenzeit (also ca. 400 - 1050 n. Chr.) Wie sich auf dem Photo rechts unten gut erkennen läßt, wird das Gebiet, auf dem sich die Steinsetzungen (u. a. auch eine Schiffssetzung sowie Richterringe) befinden, heute von einem oder mehreren Gehöften der näheren Umgebung genutzt.

Heute sind noch acht sichtbare Gräber vorhanden, doch es ist wahrscheinlich, daß es ursprünglich mehr

gewesen sind. Neben dem Gräberfeld befinden sich Überreste der Kalkhütte, die sich hier Anfang des 20. Jhd. befand. Mörtel wurde seit der Einführung der Steinbaukunst in Schweden im 12. Jhd. benötigt, ab Mitte des 19. Jhd. nahm die Nachfrage zu, als man damit begann, Kalk in der Papierindustrie und als Erdanreicherungsmittel zu benutzen.

all Photos by by ©Me

 

Askeberga:

Askeberga bei Skövde ist nach Ale Stenar in Skåne die zweitgrößte Steinsetzung Schwedens und wurde zur Zeit der Völkerwanderung, also etwa um 400 n. Chr. errichtet. Man nennt sie auch "Ranes Stenar."

Von den 24 Steinblöcken, die bei Askeberga errichtet wurden, ist jeder zwischen 25 und 30 Tonnen schwer. Da solch großen Steinblöcke nicht in der Nähe vorkommen, müssen sie wohl aus großer Entfernung herbeigeschafft worden sein. Die Schiffssetzung von Askeberga ist 55 m lang.

Nicht weit von diesem Ort, auf dem Friedhof der Kirche in Flistad, liegt König Ranes Grabhügel aus der Eisenzeit.

 

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Boge:

"Tjelders Grab" im Bezirk Södermanland bei Katrineholm (vor und nach der Restauration 1938)

 

 

all Photos by ©Antikvarisk-topografiska arkivet

 

Ekornavallen:

Der Ekornavallen liegt am Tal des Flüsschens Slafsan in einem Gebiet, das an Altertümern sehr reich ist. Hier sind Gräber aus allen Epochen. Die ersten Menschen wurden auf dem Ekornavallen um 3.000 v. Chr. bestattet. Der Platz wurde dann während mindestens 4.000 Jahren als Gräberfeld benutzt. Das speziell eingezäunte Gebiet birgt die größte Ansammlung von Altertümern. Heute wird es u. a. von weidenden Schafen gepflegt.

Die Gräber der ersten tausend Jahre der Eisenzeit fehlen, denn sie wurden durch Landwirtschaft u. a. zerstört. Da der Ekornavallen bis heute noch nicht archäologisch untersucht wurde, liegen noch keine endgültigen Ausgrabungsergebnisse (z. B. Knochenfunde etc.) vor.

Der Ekornavallen birgt Gräber aus der ganzen Vorgeschichte Schwedens: Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit. Die EinwohnerInnen von Hornborga haben jahrhundertelang das Gebiet als Weide benutzt. Bei der Urbarmachung in den 90er Jahren des 19. Jhd. wurden viele der Altertümer zerstört.

all Photos by by ©Me

 

Fröjel:

Von den einstmals zwei Schiffen der Schiffssetzung "Gannarve" auf Gotland (Fröjel) ist heute nur noch eine erhalten. Diese 29 m lange und 5 m breite Setzung wurde in der jüngeren Bronzezeit errichtet. Bei archäologischen Untersuchungen 1959 wurden neben den größeren Stevensteinen auch noch Reste der kleineren Steine des Mittelschiffes gefunden, was eine Restauration möglich machte.

Photo 1 by ©Sveriges Rese- och Turistråd; Photo 2 by ©Antikvarisk-topografiska arkivet

 

Hasslöv:

Die Grabanlage bei Lugnaro / Hasslöv bestand ursprünglich aus einem 3,75 m hohen Erdhügel über einem Steinhügel, welcher die 8 m lange Schiffssetzung bedeckte. Die Setzung ist ost-westlich gerichtet, aus dicht nebeneinanderstehenden, ca. 40 cm hohen, also relativ niedrigen Steinen erbaut und hat eine hohen Stevenstein an jedem Ende. Im Innern der Setzung fanden sich bei den Ausgrabungen sowohl die Urne einer weiblichen Person, als auch die Überreste eines Mannes. Durch den Hügel verdeckt, war die Schiffssetzung für die Lebenden nicht sichtbar, sie sollte wohl einzig den Toten als Gefährt ins Jenseits dienen.

Photo by ©Antikvarisk-topografiska arkivet

 

Hornåsen:

Folgende Inschrift findet sich vor Ort:

"Gravfältet vid Hornåsen, som är ett av Västmanlands största och märkligaste, består av 200 gravar, de flesta runda stensättningar. Dessutom finns det en kvadratisk och två skeppsformiga stensättningar, sju rösen, en hög, (...) och en rest sten. Några gravar undersöktes på 1920-talet, varvid påträffades fynd, som kan dateras till volkvandringstid (400 - 550 e. Kr.) Tidsmässigt spänner dock gravfältet över en betydlig längre period, troligen innefattande både bronsåldern (1500 - 500 f. Kr.) och större delen av järnåldern (500 f. Kr. - 1000 e. Kr.) Gravfältet ligger vid en knutpunkt på den viktiga vägen över Mälaren och visar att människor bott här under lång tid."

"Das Gräberfeld bei Hornåsen, welches eines von Västmanslands größten und bemerkenswertesten ist, besteht aus 200 Gräbern, die meisten davon runde Steinsetzungen. Außerdem gibt es eine quadratische und zwei schiffsförmige Steinsetzungen, sieben Steinhaufen, einen Hügel, (...) und einen Runenstein. Einige Gräber wurden um 1920 untersucht, wobei Funde gemacht wurde, welche man auf die Völkerwanderungszeit (400 - 550 n. Chr.) datieren kann. Die zeitmäßige Spanne des Gräberfeldes geht allerdings über eine beträchtlich längere Periode, wahrscheinlich umfaßt sie sowohl Bronzezeit (1500 - 500 v. Chr.) als auch den Großteil der Eisenzeit (500 v. Chr. - 1000 n. Chr.) Das Gräberfeld befindet sich an einem Verkehrsknotenpunkt über den Mälarsee und beweist, daß hier über einen langen Zeitraum Menschen lebten."

Photo by ©Bernhard; An dieser Stelle vielen Dank für all die Mühe, die Du Dir gemacht hast!

 

Stora Malm:

"Glysas Grab" auf Gotland (Stora Malm)

 

 

all Photos by ©Antikvarisk-topografiska arkivet

 

Quellen:

 

©Angelika Friedrich
http://www.schwedenecke.de