Allgemeines - Repperda - Västerås

Allgemeines:

Elch...Als Runensteine bezeichnet man hohe, aufrecht und frei stehende sowie mit Runeninschriften versehene Steine. Sie sind verwandt mit den Bildsteinen (Steine mit Verzierung, meist mit einem Motiv der nordischen Sagen) oder auch mit den Bautasteinen (unbearbeitet und inschriftslos). In der Völkerwanderungs- und Wikingerzeit wurden Runensteine häufig als Gedenksteine für in der Fremde Gefallene errichtet.

Die Runen selbst sind germanische Schriftzeichen, die ursprünglich in Holz geritzt wurden, später aber auch in Stein, Elfenbein u. ä. Man benutzte sie fast ausschließlich für Inschriften und dergleichen. Das ältere Runenalphabet (auch "Futhark" genannt) hatte 24 Zeichen, wurde dann jedoch später in Skandinavien durch Vereinfachung auf 16 Zeichen verkürzt.

 

Repperda:

In unmittelbarer Nähe von Ädelfors, nämlich in der Ortschaft Repperda, steht am Straßenrand (leider kaum auffällig) ein gut erhaltener Runenstein. Nach nur etwa zwei Minuten Fußweg kann man ein riesiges, von den WikingerInnen errichtetes Grabfeld bestaunen. Desweiteren finden sich weitere, unzählige Sehenswürdigkeiten in der Nähe, die leider kaum Beachtung finden (u. a. eine Insel, auf der zwei weitere große Hünengräber zu sehen sind, Burgruinen und vieles mehr).

Photos by ©Karsten - An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Informationen und Photos, die Du mir unaufgefordert hast zukommen lassen! :-)))

 

Västerås:

Nahe dem Anundshög bei Västerås mit seinen Schiffssetzungen (s. "Setzungen") steht ein großer Runenstein. Seine Größe kann man vielleicht anhand des Photos rechts abschätzen. Er steht in einer Reihe mit kleineren, gesetzten Steinen, doch ein wenig aus der Reihe hervorgezogen. Diese Steinreihe kann möglicherweise den alten Weg gesäumt haben, welcher ein Teil der "Eriksgata" war, d.h. des Weges, den jeder neue König abritt, um sein Reich zu inspizieren und um sich seinen UntertanInnen zu zeigen. Der Runenstein wurde in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts errichtet und trägt die Inschrift: "Folkvid errichtete all diese Steine zu Ehren seines Sohnes Heden, Anunds Bruder. Vred meißelte die Runen."

Auf beiden Seiten des der alten Landstraße zwischen Västerås und Köping steht dieses Runenstein-Paar aus hellbraunem Stein, welches lange Zeit umgefallen dalag. Sie stammen aus der WikingerInnenzeit. Der etwas kleinere Stein (rechts im Bild, leider wegen des Sonnenstandes sehr schlecht zu erkennen) zeigt ein Tier mit lang ausgestrecktem Hals, welches an einen Schwan erinnert. In den anderen Stein ist ein Kreuz eingeritzt, umgeben von einer rund gemeißelten Inschrift: "Gisl ließ diesen Stein machen zum Gedächtnis an Ösel, seinen Sohn. Er starb in England. Gott helfe seinem Geist und seiner Seele."

 


 

Zum Thema Runensteine erhielt ich am 18. Mai 2001 eine Email von Frank:

"(...) Ich habe das Glück, in der (fast) runensteinreichsten Gegend des Landes zu wohnen. In Södermanland gibt es etwa 300 Runensteine, in Uppland um die 800. Diese Gedenksteine an in der Ferne Gefallene oder Vermisste hatten meist eine Doppelfunktion: Das Andenken an die Angehörigen aufrechtzuerhalten und Erbansprüche durch das Setzen des Steins zu markieren. (...)

Der Stein soll den Nachruhm des Toten bewahren und die Verwandtschaftsverhältnisse (=Erbansprüche) dessen dokumentieren, der den Stein errichten läßt und den teuren Runenmeister bezahlt. (...)

Bleibt zu erwähnen, daß die meisten Runensteine nicht im alten 24-Zeichen-Alphabet geritzt sind, sondern im "neueren" 17-Zeichenalphabet (...)"

 

©Angelika Friedrich
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